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Stadt Freyburg (Unstrut)
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  • 06632 Freyburg (Unstrut)
  • Sachsen-Anhalt

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Freyburg (Unstrut) - Allgemein

[(c): Marcus Jaki]

In der heutigen Freyburger Region wurde schon seit 998 Wein angebaut. Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Neuenburg als östliche Grenzbefestigung der Thüringer Landgrafen erbaut. Sie sicherte die Grenze zwischen der Landgrafschaft Thüringen und dem Bistum Naumburg. Zudem sollte man auf ihr den Unstrutübergang der von Nürnberg kommenden Frankenstraße überwachen. Die Stadt Freyburg, an der Straße Erfurt - Merseburg - Halle gelegen, wurde Ende des 12. Jahrhunderts planmäßig gegründet. Ihre Geschichte ist eng mit der Neuenburg verbunden. 1203 erstmals urkundlich als "vriburc", 1261 als "vriburg" und 1292 als "civitas Friburg" erwähnt, war sie der nordöstliche Eckpfeiler der Landgrafschaft Thüringen und gilt gleichzeitig als eine landgräfliche Gegengründung zu Naumburg. Der Name entstand aus Freiheit und Geborgenheit. Als der Landgraf die Stadt anlegte, brauchte er Siedler, die das Land bewirtschafteten. Um sie anzulocken, setzte er Vergünstigungen an: Freiheit von Abgaben (ohne Zoll aber mit städtischen Rechten) und die Burg als Schutzstätte bei feindlichen Angriffen. Ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließen die Burggrafen von Neuenburg Münzen prägen.

Die Stadt war von einer Stadtmauer umgeben, vor deren drei Toren die einstigen Vororte: Kirchenvorstadt, Eckstädter Vorstadt und Neustadt vor dem Obertor entstanden. 1410 wird ein Rat ernannt und 1446 entstand die erste städtische Verfassung. Im 30-jährigen Krieg litt Freyburg unter den Kaiserlichen Truppen und unter den Schweden, es wurde fast völlig zerstört. Im Siebenjährigen Krieg hinterließen die Franzosen ihre Spuren. 1806 standen hier die Preußen der an der Saale stehenden Armee Napoleons gegenüber. Auf der Flucht von Leipzig setzte Napoleon am 1813 sein in der Völkerschlacht geschlagenes Heer auf zwei Notbrücken bei Freyburg über die Unstrut.

Seit 1856 wird in Freyburg Sekt hergestellt. Zuerst wurde die Freyburger Champagner-Fabrik Gesellschaft gegründet, die bereits zehn Jahre später Konkurs anmeldete und von der Sektkellerei Kloß & Foerster aufgekauft wird. 1890 machte die Reblaus die gesamte Unstrut-Weinernte zunichte. Man holte Wein aus der Champagne und der Sekt namens "Monopol" entstand. Vier Jahre später musste der Sektname jedoch wieder abgegeben werden. Das was blieb, war das rote Käppchen, wodurch der heute bekannte Sekt seinen Namen erhielt. Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) war von der Qualität und Bekömmlichkeit des Freyburger Sektes überzeugt und führte ihn persönlich in seinen Offizierscasinos ein. 1934 gründeten 27 Winzer der Region die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG und übernahmen Keller und Gebäudeteile der Weinbaulehr- und Versuchsanstalt Naumburg / Freyburg. Heute ist die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG mit über 450 Genossenschaftswinzern, die rund 350 Hektar Rebfläche bewirtschaften, der größte Weinproduzent des Anbaugebiets. Durch diese Größe und das regional typische Weinsortiment (ganz oben Müller-Thurgau, Weißburgunder und Silvaner) wirkt sie als Botschafter des Gebiets – weit über dessen Grenzen hinaus.

Freyburgs wirtschaftliche Entwicklung war hauptsächlich durch den Weinanbau bestimmt. Weitere Erwerbszweige waren Ackerbau und Handwerk (um 1823 gab es beispielsweise 80 Tuchmacher und 46 Leineweber) sowie die Kalkbrecherei und -brennerei. Zu DDR-Zeiten war das für die Gießereiindustrie arbeitende Formkastenwerk, Baumaterialindustrie, Holzverarbeitung und Kartonageherstellung ansässig. Zunehmend spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. 1978 wurde das mit Solarenergie beheizte Freibad eröffnet. Die Intensität der Sonneneinstrahlung, die schon für den Weinbau nötig ist, wird über 240 Kollektoren in Wärmeenergie umgewandelt und erhöht die Wassertemperatur während der Saison um durchschnittlich 4° C. Seit 1994 besteht wieder die Möglichkeit durch die 1970 zugeschüttete und ab 1993 ausgegrabene und restaurierte Schleuse zu fahren. Freyburg ist das Zentrum der Burgenregion Mitteldeutschlands mit einer über 1000jährigen Geschichte des Weinbaus.


Bürgermeister (ehrenamtl.):
Mänicke, Udo - Amtsantritt: 06.07.2015

Freyburg in Zahlen:               

Höhe:
99 m ü. NN

Fläche:
46,54 km²

Einwohner:
4.674 (Stand: 20.03.2019)

Bev.-Dichte:
110 EW/km2

Postleitzahl:
06632

Vorwahl:
034464 - Freyburg, Pödelist, Dobichau, Schleberoda, Nißmitz und Zeuchfeld
034462 - Weischütz


Ortsteile:
- Freyburg (Unstrut)
- Zscheiplitz
- Nißmitz
- Pödelist
- Dobichau
- Weischütz
- Schleberoda
- Zeuchfeld


Geographische Lage:
Freyburg liegt an einer Biegung der Unstrut, die an dieser Stelle ein tief eingeschnittenes Tal bildet. An den geschützten Südhängen herrschen in Verbindung mit dem kalkhaltigen Boden ideale Weinbaubedingungen.


Verkehrsanbindung:
Autobahn: A 9 Berlin - Nürnberg (ca. 22 km entfernt)
Bundesstraßen: B 176 Sömmerda - Bad Bibra - Freyburg - Weißenfels / B 180 Zeitz - Naumburg - Freyburg - Eisleben - Aschersleben
Bahnverbindungen: Strecke 585: Unstrutbahn - Verbindungen nach Laucha, Karsdorf, Vitzenburg, Nebra, Naumburg
Busverbindungen:PVG Burgenlandkreis-Linie 609: nach Großwillsdorf, Naumburg / PVG Burgenlandkreis-Linie 610: nach Laucha, Nebra, Roßleben, Naumburg / PVG Burgenlandkreis-Linie 611: nach Laucha, Bad Bibra, Lossa, Naumburg / PVG Burgenlandkreis-Linie 634: nach Gleina, Baumersroda / PVG Burgenlandkreis-Linie 636: nach Querfurt, Bad Kösen, Naumburg / Verkehrsverbund-Linie 700: nach Querfurt, Eisleben

© Marcus Jaki E-Mail

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